Versandapotheken bauen Marktanteil aus

Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass vor allem junge Menschen
das Internet zum Onlineshopping nutzten, habe eine aktuelle Studie
der Postbank im Januar gezeigt, dass besonders einkommensstarke
Frauen und Menschen über 60 Jahre den Arzneimittelversandhandel
nutzten. Und wie der IKK-Bundesverband jüngst in einer Umfrage bei
über 1.800 Versicherten ermittelt habe, sei dieser Bezugsweg so
zufriedenstellend, dass eine hohe Wiederbestellungsquote zu
verzeichnen sei.Die hohe Zahl von zugelassenen Versandapotheken zeige
auch, dass der Widerstand der Apothekerschaft gegen moderne
Distributionswege schwinde und sich die Diskussion versachliche.

Der Vorsitzende des Bundesverbands deutscher
Versandapotheker/Innen BVDVA, Dr. Thomas Kerckhoff, hat dem
Arzneimittelversandhandel in Deutschland ein gesundes Wachstum
attestiert: « Zwischen 0,5 und 1,5 Prozent des deutschen
Arzneimittelumsatzes – im Jahr 2004 betrug dieser 32 Milliarden Euro
– wird derzeit über mehr als 1.000 zugelassenen Versandapotheken
abgewickelt. Ich rechne damit, dass der Umsatzanteil in fünf Jahren
auf bis zu acht Prozent des Arzneimittelmarktes ansteigen wird. »
Während der Apothekenmarkt erstmals seit zehn Jahren stagniere,
erfreue sich der Arzneimittelversandhandel einer wachsenden
Nachfrage. « Die Verbraucher haben den Arzneimittelversandhandel als
attraktive und kostengünstige Alternative erkannt. Zusätzlich
erleichtern Preisagenturen den Verbrauchern die Auswahl einer
geeigneten Versandapotheke. »

Angesichts der wieder steigenden Krankenkassenausgaben für
Arzneimittel geht der Verbandschef davon aus, dass die Kassen die
Kooperationen mit Versandapotheken weiter ausbauen werden, zumal sich
bereits spezialisierte Versandapotheken für Multiple
Sklerose-Patienten oder Diabetiker etabliert hätten. Mit der
steigenden Nachfrage entwickele sich die Anbieterseite nicht nur
mengenmäßig sondern auch zielgruppenspezifisch und differenziert.
Nach wie vor sei der Versandhandel vor allem für chronisch Kranke und
nun auch für schwerkranke Patienten mit planbarem Arzneimittelbedarf
eine komfortable und preiswerte Alternative zur stationären Apotheke.

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